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Deutsch-französische Akademie zur Industrie der Zukunft arbeitet mit ArianeGroup zusammen 13.10.2020 |  7 Minuten

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Morwenna Joubin

Paul-Guilhem Meunier und Morwenna Joubin koordinieren für die deutsch-französische Akademie die Zusammenarbeit mit institutionellen Forschungspartnern und sprechen mit uns über aktuelle und geplante Projekte.

Ein besonders wichtiges Ergebnis der deutsch-französischen Digitalkonferenz 2015 war die Gründung der deutsch-französischen Akademie zur Industrie der Zukunft.

 

Paul-Guilhem Meunier

Darin bündeln die Technische Universität München (TUM) und das Institut Mines-Télécom (IMT) in Frankreich als akademische Partner gemeinsam mit Beteiligten aus der Industrie ihre Kompetenzen, um Synergien für die Entwicklung innovativer digitaler Industrieanwendungen zu schaffen.

Ziel ist, Unternehmen Anreize zur Modernisierung ihrer industriellen Tools zu geben und ihre digitale Strategie auf neue industrielle Modelle abzustimmen.

Zu welchem Zweck wurde die GFA gegründet?

PGM & MJ : Die deutsch-französische Akademie (German–French Academy – GFA) zur Industrie der Zukunft soll die Zusammenarbeit zweier führender akademischer Forschungseinrichtungen in Europa, der Technischen Universität München und des französischen Institut Mines-Télécom, fördern und zur Stärkung der deutsch-französischen Beziehungen im globalen Kontext beitragen.

Die zunehmende Digitalisierung industrieller Verfahren bringt Herausforderungen mit sich, denen die GFA mit gemeinsamen Forschungs-, Ausbildungs- und Innovationsprojekten begegnen möchte.

Unternehmen, die sich digital neu aufstellen, benötigen Mitarbeiter mit speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten. Auf eben diesen Bedarf wollen wir reagieren – mit Tools, die lebenslanges Lernen ermöglichen, wie beispielweise öffentlich zugänglichen Online-Kursen oder Seminarreihen zu Themen mit besonderer Relevanz für die Industrie.

An diesen Veranstaltungen können Ingenieure, Entwickler sowie auch andere Mitarbeiter unserer Industriepartner teilnehmen. Ein Beispiel ist unsere Online-Konferenz zum Internet der Dinge („Internet of Things meets Security“), die Anfang Oktober stattfand und bei der ArianeGroup einer der Hauptreferenten war.

Zur GFA-Community gehören derzeit rund 150 Wissenschaftler der TUM und des IMT mit einer Vielfalt von Forschungsschwerpunkten: Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge, Energieeffizienz, neue Werkstoffe, Industriedesign und Prozessoptimierung, Lieferkette, Advanced Manufacturing und industrielle Restrukturierung.

Wie kam der Kontakt zu ArianeGroup zustande?

PGM & MJ : Die GFA möchte die Beziehungen zwischen akademischer Forschung und Industrie stärken, weil damit industrielle Exzellenz gefördert wird.

2019 trafen wir uns mit dem Digital-Transformation-Team von ArianeGroup, um über gemeinsame Ziele zu sprechen. Unter anderem ging es darum, welche Forschungs- und Ausbildungsprojekte dazu beitragen könnten, Unternehmen wettbewerbsfähiger und innovativer zu machen, und wie wir Experten aus beiden Ländern zusammenbringen, um die deutsch-französische Zusammenarbeit zu intensivieren. Einige Monate später war die Partnerschaft bereits besiegelt.

Wie arbeiten GFA und ArianeGroup zusammen?

PGM & MJ :Ausgangspunkte sind die Kompetenz der GFA-Community und die Ziele und Wünsche von Ariane Group. Als privilegierter Partner der GFA unterstützt ArianeGroup die Tätigkeit der Akademie und macht Vorschläge dazu, welche wissenschaftlichen Themen behandelt werden könnten.

Außerdem beteiligt sich ArianeGroup aktiv an Seminaren und anderen Projekten zum lebenslangen Lernen und stellt Aufgaben aus dem Bereich Industrie & Technologie für geplante Hackathons. ArianeGroup erhält auch bevorzugten Zugriff auf unsere Forschungsgemeinschaft und das dazugehörige Umfeld.

Außerdem beteiligt sich ArianeGroup aktiv an Seminaren und anderen Projekten zum lebenslangen Lernen und stellt Aufgaben aus dem Bereich Industrie & Technologie für geplante Hackathons.

Was motiviert Sie ganz persönlich?

PGM : Die deutsch-französische Zusammenarbeit hat für mich beruflich immer schon eine zentrale Rolle gespielt. Schon als französischer Praktikant in einem Hightech Start-up in Deutschland konnte ich erfahren, welche Möglichkeiten sich aus den Synergien zweier Kulturen ergeben.

Mitzuerleben, wie die GFA Fahrt aufnimmt, ist nicht nur an sich motivierend, sondern auch ein deutliches Zeichen, dass die Zeit und Energie, die wir in diese Projekte investieren, dazu beitragen, Europas digitale Souveränität zu sichern. Ich bin ein entschiedener Verfechter deutsch-französischer Kooperation und habe hohe Erwartungen an unsere gemeinsame Zukunft!

MJ : Als Französin, die in Deutschland für die deutsch-französische Kooperation arbeitet, erlebe ich täglich, wie bereichernd es ist, eng mit Kolleginnen und Kollegen aus beiden Ländern zusammenzuarbeiten, die viel Herzblut in ihre Forschungsprojekte investieren.

Für mich ist die GFA viel mehr als nur ein strategisches Instrument – sie ist ein Forum, in dem wir Erfahrungen austauschen, uns vernetzen und von der Exzellenz zweier führender Forschungsinstitute profitieren können, die sich mit den Herausforderungen einer immer stärker digitalisierten Gesellschaft und Industrie beschäftigen.

Sie ist eine Plattform, auf der sich Fachrichtungen begegnen und Ideen Gestalt annehmen. Ob Wissenschaftler, Doktorand, Student oder Industriepartner, jeder kann etwas beitragen und mitnehmen. Ich bin sehr gespannt darauf, wohin die Arbeit der GFA uns führen wird!