Pressemitteilung

Die ersten Ariane-6-Stufen auf dem Weg nach Kourou 04.01.2022 |  4 Minuten

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  • Die für die kombinierten Tests auf dem Startplatz in Kourou bestimmte Haupt- und Oberstufe der Ariane 6 haben die ArianeGroup-Standorte Les Mureaux und Bremen verlassen und ihre Reise zum europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana angetreten.
  • Im Gebäude für die Trägerraketenmontage werden die beiden Stufen von ArianeGroup integriert und bilden das Kernstück für die kombinierten Tests
  • Diese Tests sind eine wesentliche Phase der Entwicklung der Ariane 6: Erstmals wird die Trägerrakete an ihrem neuen Startplatz getestet und die Hauptstufe mit dem Vulcain-2.1- Triebwerk gezündet.
  • Bilder der beiden Stufen können HIER heruntergeladen werden.
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Die erste Hauptstufe und die erste Oberstufe der Ariane 6 sind jetzt unterwegs zum europäischen Weltraumbahnhof. Nachdem die Montage am ArianeGroup-Standort Les Mureaux sowie alle Funktionstests für die Abnahme abgeschlossen waren, ging die Hauptstufe auf die Reise zum französischen Hafen Le Havre und weiter nach Bremen, wo die vor Ort von ArianeGroup montierte und getestete Oberstufe an Bord genommen wurde, bevor der Transport Kurs auf Französisch-Guayana nahm.

Beide Stufen sollen Mitte Januar am europäischen Weltraumbahnhof Kourou eintreffen.

Diese erste Ariane 6 ist für die kombinierte Erprobung der Trägerrakete an ihrem neuen Startplatz bestimmt, der unter Leitung der französischen Raumfahrtbehörde CNES gebaut wurde.
Franck Huiban Leiter der zivilen Trägerraketenprogramme von ArianeGroup

Das Eintreffen der neuen europäischen Trägerrakete an ihrem Startplatz stellt eine entscheidende Etappe in der Entwicklung der Ariane 6 dar. ESA, ArianeGroup und CNES arbeiten mit Hochdruck an der Vorbereitung der kombinierten Tests in Französisch-Guayana, einschließlich der Heißlauftests mit der Hauptstufe direkt am Startplatz. Parallel dazu werden die Heißlauftests der Oberstufe vorbereitet, die zusammen mit dem DLR in Lampoldshausen durchgeführt werden. Der Erfolg dieser Tests wird die Robustheit und Effizienz des Ariane-6-Trägersystems unter Beweis stellen. Ein erfolgreicher Erstflug der Ariane 6 kann nämlich nur gewährleistet werden, wenn wir allen potenziellen Risiken im Vorfeld begegnen und sämtliche Prüfungen unter Bedingungen abschließen, die den Flugbedingungen am nächsten kommen. Die Stufen des ersten Flugmodells werden aktuell bereits in unseren Werken in Frankreich und Deutschland integriert.“

Nach der Ankunft am Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana erfolgt die horizontale Integration der für die kombinierten Versuche bestimmten Stufen im neuen ArianeGroup-Integrationsgebäude. Sobald Ober- und Hauptstufe miteinander kombiniert sind, wird die Ariane 6 in eine vertikale Position gebracht und auf ihrer mobilen Startrampe (Mobile Gantry) positioniert, bevor die Feststoff-Booster montiert werden.

Das ist eine wichtige Veränderung gegenüber der Ariane 5, weil bei der Ariane 6 die Feststoff-Booster und der obere Bereich (einschließlich Nutzlastverkleidung und Nutzlast) direkt auf der Startrampe in der Mobile Gantry angebracht werden. Die Booster müssen nicht gezündet werden, werden für die kombinierten Tests aber mit einem inerten Material befüllt, das es erlaubt, Gewicht und Abmessungen nachzubilden und die Andockvorgänge an der Trägerrakete zu testen.

Die Ariane 6 hebt bei den kombinierten Tests nicht ab. Der Startplatz dient vielmehr als Prüfstand für den Heißlauftest der Hauptstufe und mehrfache Zündungen des Vulcain-2.1-Triebwerks. Ziel der kombinierten Tests ist die Erprobung aller Schnittstellen und der reibungslosen Kommunikation zwischen der Ariane 6 und den Bodenanlagen der neuen Ariane-Startstrukturen (ELA 4). Ebenfalls erprobt werden Flugsoftwareprogramme sowie die Arbeitsschritte bei der Befüllung und Entleerung der Tanks, die für den reibungslosen Ablauf einer Startsequenz unerlässlich sind.

Der Beginn der kombinierten Tests von Rakete und Startrampe ist für April 2022 geplant.

Parallel zu den kombinierten Tests in Französisch-Guayana wird eine weitere komplette Ariane-6- Oberstufe, die als Hot Firing Model (HFM) bezeichnet wird und mit dem wiederzündbaren Vinci-Triebwerk ausgestattet ist, in Lampoldshausen am Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erprobt. Getestet wird dabei auch das Hilfsaggregat APU (Auxiliary Power Unit), ein innovatives System, das die Vielseitigkeit der Ariane 6 erweitert.

Pressekontakte:

Astrid EMERIT
T. +33.6.86.65.45.02
astrid.emerit@ariane.group

Kirsten LEUNG
T. +49 421 4372 5326