November 17, 2016

Galileo: eine Ausnahmemission

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Galileo: eine Ausnahmemission

Das Flaggschiffprojekt der Europäischen Kommission und der ESA soll Europa mit einem weltweiten Hochleistungs-Navigationssystem ausstatten, das vom amerikanischen GPS unabhängig ist.

Um die Inbetriebnahme der Konstellation zu beschleunigen, brachte die Ariane 5 am 17. November 2016 von Kourou aus gleich vier Satelliten auf einmal in den Weltraum.

Für diesen Start wurde die Ariane 5 eigens angepasst, weil es sich um eine ganz besondere Mission handelte. Anders als bei den Telekommunikationssatelliten, deren Antriebssysteme einen Teil der Energie für die Platzierung im Orbit liefern, mussten die Galileo-Geolokalisierungssatelliten praktisch bis in ihre endgültige Umlaufbahn in einer Höhe von 22.922 km gebracht werden.

Daher kam eine Ariane 5 ES zum Einsatz, wie sie von März 2008 bis Juli 2014 für die fünf ATV-Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS verwendet worden war. Die mit einem wiederzündbaren Aestus-Triebwerk und einem eigens entwickelten Dispenser ausgestattete Trägerrakete setzte die vier Satelliten bei einem Marathonflug von fast vier Stunden in dem geplanten mittleren Orbit aus.

Und danach?

Nach einigen Wochen geplanten Driftens gefolgt von geschickten Manövern erreichten die vier von der Ariane 5 in den Weltraum gebrachten Satelliten im Januar bzw. Februar 2017 ihre Betriebsposition. Die Galileo-Flotte umfasst heute 18 Satelliten. Mit den für das dritte Quartal 2017 und für 2018 geplanten Starts der Ariane 5 werden noch einmal acht Satelliten hinzukommen.

Kennzahlen

Der 75. Erfolg für die Ariane 5 in Folge seit April 2003. Damit übertrifft sie die 74 erfolgreichen Starts in Folge der Ariane 4.

In 13 Jahren wird die Ariane 5 149 Nutzlasten (d. h. über 623 Tonnen) für institutionelle und kommerzielle Kunden in den Weltraum befördert haben.

21. Erfolg einer Trägerrakete mit Aestus-Triebwerk in Folge.

Erste Ariane-5-Mission für die Galileo-Konstellation

Erste Aussetzung von vier Satelliten gleichzeitig im Orbit

Erste Mission in den mittleren Erdorbit (MEO): 22.922 km

Erstmalige Integration eines im 3D-Laserdruckverfahren (Additive Layer Manufacturing – ALM) hergestellten Bauteils des Vulcain-Triebwerks bei einem Flug

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