Prometheus

Prometheus: Motor der Zukunft

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Obwohl unser Hauptaugenmerk bis zum Jahr 2020 der Ariane 6 gilt, widmen einige unserer Antriebsspezialisten seit 2015 ihre Zeit einem anderen Projekt: den Trägerraketen der Zukunft.

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Prometheus steht für Precursor Reusable Oxygen METHane cost Effective Engine

Dabei handelt es sich um einen Raketenmotor, den es bisher so in Europa in vielerlei Hinsicht noch nicht gegeben hat, und der eine wiederverwendbare Triebwerkslösung in Aussicht stellt. Einen kräftigen Impuls erhielt das 2015 von der französischen Raumfahrtbehörde CNES und ArianeGroup (ex :Airbus Safran Launchers) angestoßene Projekt bei der jüngsten ESA-Ministerratskonferenz im Dezember in Luzern, wo für das Projekt Mittel in Höhe von 82 Mio. Euro aus einem Gesamtbudget von mehr als 200 Mio. Euro bewilligt wurden.

 

Ziel des Projekts ist es, den Triebwerks-Serienpreis im Vergleich zum Vulcain®-Motor um 90 Prozent zu senken. Somit würde eines dieser Triebwerke der Zukunft lediglich eine Million Euro kosten – gegenüber bisher gut zehn Millionen Euro, die für das Vulcain®2-Triebwerk der Ariane 5 zu Buche stehen. Überdies könnte es mindestens fünfmal wiederverwendet werden! Eine echte technische Herausforderung, für die wir auf Verfahren wie 3-D-Druck, vorbeugende Wartung, digitale Steuerung und eine Veränderung der herkömmlichen Ariane-Treibstoffkette setzen.

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    Methan statt Wasserstoff

    Mit den Vorteilen, die dieser Motor bietet, kann sich ArianeGroup den neuen technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen auf dem zukünftigen Trägerraketenmarkt stellen. ArianeGroup stützt sich in erster Linie auf sein Know-how im Bereich LOX-Methan-Treibstoffe. Im Gegensatz zu den derzeitigen Antrieben, bei denen eine Mischung aus Flüssigwasserstoff und Sauerstoff verwendet wird, verbrennt Prométhée eine Mischung aus Flüssigsauerstoff und Methan. Das stellt einen deutlichen Bruch zu den traditionell für die europäischen Trägerraketen verwendeten Treibstoffen dar. Das Konzept zielt auf eine einfachere Auslegung der Antriebsstufe und wesentliche Kostenvorteile ab.

     

    Von Dezember 2015 bis Ende 2016 wurde im Rahmen einer Testkampagne ein Demonstrator einer Sauerstoff-Methan-Verbrennungskammer mit der Bezeichnung ROMEO getestet. Die Teams von ArianeGroup an den Standorten Ottobrunn und Lampoldshausen sowie die Teams des deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen, die die Prüfbank betreiben, haben sich voll und ganz für den Erfolg dieser Versuchskampagne eingesetzt. Ihr Engagement und ihr Know-how haben ihr Übriges getan und diese Tests zu einer echten Premiere in Europa gemacht.

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