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Ariane 6: Ein schönes Design 30.11.2023 | 5 Minuten
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Ästhetische Kriterien stehen bei der Konzeption einer Trägerrakete nicht an erster Stelle. Die Form der Ariane 6 wird von aerothermodynamischen Anforderungen, Leistung und dem ständigen Streben nach Verbesserung bestimmt. Und doch muss am Ende alles harmonisch zusammenpassen und es ergibt sich eine gewisse Form von Schönheit. Ein kurzer Überblick über einige Anforderungen, die das ästhetische Erscheinungsbild der Ariane 6 beeinflusst haben.
Eine modulare Konstruktion
Die Ariane 6 ist modular konstruiert und bietet maximale Flexibilität, um verschiedene Arten von Nutzlasten in unterschiedliche Umlaufbahnen zu transportieren. Sie wird in zwei Versionen erhältlich sein. Ihr Zentralkörper aus zwei kryotechnischen Stufen, die vom Vulcain 2.1-Triebwerk und dem wiederzündbaren Vinci-Triebwerk angetrieben werden, ist je nach Bedarf mit 2 oder 4 Boostern ausgestattet. Die Ariane 64 hat vier Booster und kann bis zu 12 Tonnen in die geostationäre Transferbahn (GTO) und bis zu 20 Tonnen in die niedrige Erdumlaufbahn (LEO) bringen. Die Ariane 62 mit ihren zwei Boostern kann wiederum bis zu 4,5 Tonnen in die geostationäre Transferbahn (GTO) und 7 Tonnen in die sonnensynchrone Umlaufbahn (SSO) befördern. Diese modulare Konstruktion ermöglicht es, die Leistung der Trägerrakete entsprechend den Anforderungen der Missionen anzupassen.
Gut verkleidet
Obwohl sie aufgrund ihres Gewichts möglichst schnell abgestoßen werden soll, spielt die Nutzlastverkleidung bei jedem Start eine entscheidende Rolle. Die spitz zulaufende Form wurde eigens entwickelt, um die Satelliten beim Start und während der Durchquerung dichter Atmosphärenschichten zu schützen. Auf diese Weise soll der Luftwiderstand während des Aufstiegs der Trägerrakete verringert und die Aerodynamik verbessert werden. Die Ariane 6 wird mit zwei Fairing-Versionen erhältlich sein – kurz (14 Meter) und lang (20 Meter) – sodass sie je nach Passagier und Mission eine mehr oder weniger schlanke Form hat.
Die Kunst, den Himmel zu durchqueren
Die Aerodynamik ist ein grundlegendes Konstruktionsmerkmal der Ariane 6. Dank der langgestreckten Form kann sie die Luft mit maximaler Effizienz durchschneiden, um den Treibstoffverbrauch und ihre Gesamtleistung zu optimieren. Der Rumpf ist sowohl leicht als auch robust. Durch die Verwendung innovativer Verbundwerkstoffe wie Kohlefaser oder Aluminium/Lithium kann das Gesamtgewicht der Trägerrakete bei optimaler Widerstandsfähigkeit reduziert werden.
Eine bedeutungsvolle Farbe
Die weiße Farbe der Ariane 6 ist nicht einfach nur elegant, sondern hat auch einen funktionalen und technischen Zweck. In der Thermodynamik besitzt Weiß die Fähigkeit, Sonnenstrahlen hervorragend zu reflektieren. Dadurch wird die Innentemperatur der Trägerrakete reguliert und der Schutz ihrer empfindlichsten Komponenten gewährleistet. Die Farbe Weiß bietet außerdem einen idealen Hintergrund, um die visuelle Überwachung und das Erkennen möglicher Anomalien auf der Außenfläche der Trägerrakete während des Startvorgangs zu erleichtern. Das sind mehrere gute Gründe, warum die Farbe Weiß letztendlich zur Tradition wurde und heute die visuelle Identität der Ariane-Trägerraketen darstellt.
Ein Symbol für Exzellenz
Von der Anzahl der Stufen bis zur Farbe des Rumpfes wurde jedes Element der Ariane 6-Trägerrakete sorgfältig durchdacht, um das perfekte Gleichgewicht zwischen Form und Funktion zu erreichen. Jede Linie, jedes Material, jede Farbe trägt zur optimalen Leistung dieses technischen Meisterwerks bei, an dessen Entwicklung und Produktion nicht weniger als 13 europäische Länder beteiligt sind. Die Ariane 6 ist weit mehr als nur eine Trägerrakete – sie ist ein Symbol der Einheit und Exzellenz. Und das ist vielleicht das Schönste an ihr.
