Entdeckung des James Webb Weltraumteleskops

Alles Wissenswerte über den Start des James-Webb-Weltraumteleskops

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Wir haben das Weltraumteleskop der NASA namens James Webb gebeten, uns höchstpersönlich von seinem Start mit der Ariane 5 zu berichten!

Wenn Du Dich für den Weltraum interessierst, hast Du vielleicht schon von mir gehört. Ich heiße James Webb, bin ein Weltraumteleskop und werde in ein paar Monaten an Bord der Ariane-5-Rakete zu einer Erkundungstour ins Universum aufbrechen. 

Man sagt, ich sei ein sehr wichtiges Teleskop, aber was genau ist das eigentlich? Ich bin eine Maschine mit Spiegeln. Mit diesen kann ich Aufnahmen von weit entfernten Objekten wie zum Beispiel Sternen und Planeten widerspiegeln und vergrößern, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden (sogenannte Exoplaneten). Das ist sehr wichtig, um mehr über unser Universum zu erfahren! Vor mir war schon mein Bruder Hubble im Einsatz, vielleicht kennst Du ihn ja?! Mein Spiegel ist aber 7 mal größer und ich bin auch 100 mal stärker als er!

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    ©Louise Perreaudin für ArianeGroup

    Ich wurde von Ingenieuren konstruiert (das heißt, dass man mich aufgezeichnet und geplant hat). Diese waren von der amerikanischen (NASA), der europäischen (ESA) und der kanadischen (ASC) Raumfahrtagentur. Und ArianeGroup baut die Rakete, mit der ich ins All fliegen werde.

    Bevor ich mich auf den Weg zu den Sternen machen kann, mußte ich eine lange Reise auf einem Schiff, der MN Colibri, machen. Mein Ziel war das Raumfahrtzentrum in Kourou. Das ist ein Ort in Französisch-Guayana, einem südamerikanischen Land. Dort sieht es irgendwie aus wie auf einem Flughafen, nur dass anstelle der Passagiere Satelliten und Teleskope in die Raketen einsteigen. Das ist auch der Startplatz für alle Ariane-Raketen!

    Ich kann es schon gar nicht mehr erwarten, in einigen Wochen meine Rakete zu treffen! Da ich für ein Teleskop riesengroß bin (20 m), werde ich mich 18 mal zusammenfalten müssen wie ein japanisches Origami, damit ich in die Verkleidung hineinpasse. Das ist die oberste Spitze der Rakete, die sich wie ein Überraschungsei öffnet und schließt. Außerdem bin ich beweglicher als ein Yogameister, wenn ich mich millimetergenau ins Innere zurückziehe. Mit meinen 6.500 kg bin ich ein echtes Schwergewicht und wiege mehr als ein afrikanischer Elefant. Deshalb braucht es auch eine mächtige Rakete wie die Ariane 5, dass ich überhaupt in die Luft aufsteigen kann.

    ©Louise Perreaudin für ArianeGroup

     

     

    Der Start wird bald schon stattfinden. Das wird ein unvergessliches Erlebnis! Beim Start muss die Ariane-5-Rakete die Schwerkraft (die Kraft, die uns am Boden hält) überwinden, damit sie mich weit hinaus ins All transportieren kann. Deswegen hat sie auch einen Motor namens „Vulcain 2“ und große Rohre an beiden Seiten. Das sind die Triebwerke, die ihr beim Hochfliegen helfen. Es funktioniert genauso als würdest Du Schwung holen, um in die Luft zu springen! Im Gegensatz zu Dir ist die Ariane 5 aber so stark wie 20.000 Sportwägen, die alle gleichzeitig losstarten! 

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      ©Louise Perreaudin für ArianeGroup

      Wenn wir erst mal im Weltraum angekommen sind und die Ariane 5 mich aus ihrer Schutzhülle entlassen hat, kann ich mich ein wenig entfalten. So wie ein Schmetterling, der aus seinem Kokon schlüpft, um die Wunder des Universums zu erkunden. Das wird ein besonders wichtiger Moment, da ich mich bei meiner Entfaltung an einen genauen Ablauf halten muss. Nur so kann ich das alles heil überstehen und perfekt funktionieren. 

      Wenn ich dann in meiner vollen Größe am Ziel angelangt bin, geht die Arbeit erst richtig los. Ich habe nämlich zahlreiche Aufgaben und werde die ersten Sterne und Galaxien im All beobachten. Sie sind uralt, manche bis zu 13 Millarden Jahren. Ausgeschrieben sind das 13.000.000.000 Jahre! Ganz schön viele Kerzen auf der Geburtstagstorte …

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        ©Louise Perreaudin für ArianeGroup

        Außerdem werde ich meine Spiegel auf die Atmosphäre der Exoplaneten richten. Das ist das diese Planeten umgebende Gas. Vielleicht finde ich ja heraus, dass sie der Erde ähnlich sind. Und da ich ein Schlaukopf bin, kann ich eventuell auch Lebenszeichen finden. Natürlich klappt das alles nicht sofort, da diese Planeten ja extrem weit von uns entfernt sind. Eine kleine Revolution würde das aber in jedem Fall auslösen! 

        Wenn Du miterleben willst, wie ich abhebe, dann sollten wir uns in ein paar tagen wiedersehen! In der Zwischenzeit kannst Du Dich ja im Netz weiter informieren. Verwende dazu den Hashtag #WebbFliesAriane und sende Deine Bilder von mir und der Ariane 5 an ArianeGroup. Bis bald!