Ariane 5 demonstriert mit gleichzeitigem start von vier galileo-satelliten erneut ihre flexibilität 17.11.2016 |  4 Minuten

Mit diesem 233. Start hat die Ariane 5 erneut ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit demonstriert und erfolgreich vier Galileo-Satelliten zur Komplettierung des europäischen Navigationssystems in ihre Umlaufbahn gebracht. Diese Ariane-5-Version nutzt das wiederzündbare Aestus-Oberstrufen-Triebwerk, das bereits bei den Starts des europäischen Raumtransporters ATV mit Erfolg zum Einsatz kam.

Die Startleistung der Ariane 5 ES beträgt 3.276 Kilogramm (2.858 kg für vier Satelliten, jeder 714 oder 715 kgs) in eine kreisförmige Umlaufbahn in 22.922 Kilometern Höhe. Mittels eines 418 Kilogramm schwerden Dispensers wurden die Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. Der Dispenser wurde von Airbus Safran Launchers speziell für die Galileo-Starts entwickelt.

Die Trägerrakete Ariane 5 ist das Aushängeschild für europäisches Know-how und zählt zu den umfassendsten und ehrgeizigsten Raumfahrtprogrammen der Welt. Die Ariane 5 hat einmal mehr ihre Flexibilität unter Beweis gestellt: Sie ermöglicht den Transport von schweren Nutzlasten in den niedrigen Erdorbit, von zwei Satelliten in den geostationären Transferorbit, von einem Satelliten mit optimierter Lebenszeit oder – wie beim heutigen Start – von mehreren Satelliten in einen mittleren Orbit.

Angesichts des stetigen Ziels, die Wettbewerbsfähigkeit des Ariane-5-Systems zu verbessern, bot dieser Start auch die Gelegenheit, erstmals ein im 3-D-Druck (ALM) hergestelltes Bauteil des Vulcain-Triebwerks zu integrieren. Diese Produktionsmethode ermöglicht wesentlich kürzere Fertigungszyklen und einen geringeren Materialverlust durch die maschinelle Verarbeitung.

Airbus Safran Launchers ist Hauptauftragnehmer der europäischen Trägerrakete Ariane 5. Das Unternehmen koordiniert ein Netzwerk von mehr als 550 Industriepartnern (über 100 davon sind kleine und mittelständische Unternehmen) in zwölf europäischen Ländern. Airbus Safran Launchers koordiniert die gesamte Lieferkette von Management der Leistungsverbesserungen der Trägerrakete über die Produktion bis hin zur abschließenden Konfiguration durch die Bereitstellung der Missionsflugsoftware. Diese Kette umfasst Ausrüstung und Strukturen, Triebwerksfertigung, Integration der einzelnen Stufen sowie die Integration der Trägerrakete in Französisch-Guayana.

Airbus Safran Launchers ist zudem Hauptauftragnehmer für die künftige europäische Trägerrakete Ariane 6, deren Erstflug im Jahr 2020 erfolgen soll. Sie soll um das Jahr 2023 die Ariane 5 ersetzen.