ArianeGroup und My Human Kit lassen im Rahmen des dritten Fabrikariums ihrer Kreativität erneut völlig freien Lauf 05.11.2021 |  3 Minuten

Bei der mit einem Hackathon vergleichbaren Veranstaltung haben die Mitglieder von My Human Kit mit fachlicher Unterstützung durch die Teams von ArianeGroup vier verschiedene Prototypen erarbeitet. An zwei von ihnen hatte man bereits im Zuge vorangegangener Treffen gearbeitet. Sie konnten in diesem Jahr fertiggestellt werden:

• „Read for Me“ ist ein autonomes Lesegerät für Sehbehinderte, mit dem A4-Seiten gescannt und mit Hilfe einer Stimmsynthese gelesen werden können, 
•  „Magic Control“ ist ein Bordcomputer zur von einem elektrischen Rollstuhl ausgehenden Umgebungssteuerung (Funktionen von Sessel, Telefon, PC, Smart-Home-Systemen). 

Im Zuge der dritten Auflage von Fabrikarium konnten auch funktionsfähige Versuchsmodelle für zwei neue Lösungen entwickelt werden:

• „Bionicohand“: ein Daumenrotationssystem für eine USB-fähige Handprothese. Sie ist Teil eines umfassenderen Open-Source-Projekts einer myoelektrischen Handprothese, das vor allem für Länder ohne Sozialversicherungssystem von Interesse sein wird.
• „Trotti clip“: eine Schnellbefestigung für ein motorbetriebenes Rad an einem Handrollstuhl ohne Hilfe durch andere Personen. Der Prototyp ist vielversprechend. 30 potenzielle Projektträger haben nämlich bereits erklärt, das Projekt nach dessen Umsetzung ebenfalls realisieren zu wollen.

Nach erfolgreicher Umsetzung hat der aus Fachleuten, Freiwilligen, Forschern sowie Studierenden bestehende Verein Betriebsanleitungen und Baupläne über Open Source frei zur Verfügung gestellt. Ein Zeichen für die Demokratisierungsbereitschaft als zentrales Element des solidarisch-sozialen Ansatzes, den My Human Kit und ArianeGroup verfolgen. Bei Fabrikarium geht es um weit mehr als nur vergnügliches Teamwork. Die entwickelten Prototypen sind nicht nur alle im Einsatz, sondern einige von ihnen ziehen sogar weit größere Kreise.

„ArianeRoule“ etwa ist ein Elektrodreirad, dessen Motorsteuerung als Entwicklungsbasis für eine ganze Reihe technischer Mobilitätshilfen diente. Diese werden heute von rund zwanzig Personen genutzt. 

Ein weiteres Erfolgsprojekt ist der elektronische Taststock „Wecanne“. Er wird gerade getestet, um anschließend in einem Zentrum für Sehbehinderte eingesetzt zu werden. 

Mit Hilfe des Exoskeletts „Exofinger“ wird das Zugreifen einfacher. Aus dem Projekt ergab sich eine Partnerschaft zwischen dem Nationalen Forschungsinstitut für Informatik und Automatisierung (INRA) und dem Humanlabs-Netzwerk von My Human Kit.

@ArianeGroup und @MyHumanKit – Fabrikarium 2021

Bilder des Fabrikariums 2020 in Rennes finden Sie unter: