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ArianeGroups gebündeltes Wasserstoff-Know-how als Booster zur Erschließung neuer Märkte 21.12.2023 |  5 Minuten

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ArianeGroup stellt sich der Energiewende mit vier Jahrzehnten Kernkompetenz in der Verwendung von flüssigem Wasserstoff zum Antrieb der Ariane.

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Der Kampf gegen den Klimawandel stellt weltweit eine signifikante Herausforderung dar. Es geht darum, sich möglichst zeitnah von der Nutzung fossiler Energien zu verabschieden. Zu diesem Zweck müssen unter Berücksichtigung zunehmender Umweltverträglichkeit und Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen zwingend alternative Energiequellen entwickelt werden.

Wasserstoff verfügt hier über ein herausragendes Potenzial. Dieses im gesamten Universum am häufigsten auftretende Element ist ein natürlicher Energieträger. Es kommt sowohl im Inneren der Sterne als auch in der Atmosphäre planetarer Gasriesen vor. Auf der Erde ist Wasserstoff hingegen höchst selten anzutreffen. Er ist hier in Wasser gebunden und Bestandteil von organischen Verbindungen und lebenden Organismen.

Zahlreiche Staaten haben jüngst nationale und regionale Wasserstoffstrategien auf den Weg gebracht. Die klar definierten langfristigen Ziele belegen das allgemein zunehmende Interesse am Element Wasserstoff.

In flüssigem Zustand verfügt Wasserstoff über eine beachtliche Energiedichte und kann darüber hinaus auch gespeichert werden. Diese Eigenschaften machen die Energieform insbesondere im Bereich Fernverkehr zu einer interessanten Lösung.

ArianeGroup beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit der Entwicklung von Trägerraketen und Antriebssystemen und verfügt somit über umfassende Expertise im Umgang mit flüssigem und gasförmigem Wasserstoff. Dank dieses Umstands genießt das Unternehmen im gesamten Sektor weltweit Anerkennung.

Das an mehreren Standorten in Deutschland und Frankreich erworbene praktische Fachwissen hinsichtlich Wasserstoffeinsatz, -technologien und -infrastrukturen lassen ArianeGroup eine bedeutende Rolle in der Energiewende zukommen. Es hilft mit, fossile Energieträger im Schwerverkehr – darunter etwa Luftfahrt, Seeverkehr, Schienen- oder Straßentransport – durch flüssigen, kohlenstoffarmen Wasserstoff zu ersetzen.

Neue Perspektiven für Flüssigwasserstoff

ArianeGroup wird die Luftfahrtbranche künftig in mehreren Initiativen und Projekten unterstützen. Dies betrifft insbesondere die Zusammenarbeit mit den Muttergesellschaften Airbus und Safran mit ihren äußerst ehrgeizigen Zielen in Sachen Wasserstoff-Flugzeuge.

Ein weiterer Wirtschaftszweig, der Interesse an den Chancen der Nutzung von Flüssigwasserstoff zeigt, ist der Seeverkehr. Hier haben die jüngsten Entwicklungen den neuen Brennstoff eindeutig als qualifizierte Energiealternative ausgewiesen. Mit dem Blick auf eine künftig mögliche Wasserstoffgewinnung in Ländern, die über kohlenstoffarme, kostengünstige Energien verfügen, die in der Folge auf dem Seeweg nach Europa oder anderswohin transportiert werden, ist der Bedarf an Flüssigwasserstoff-Transportschiffen zur Versorgung des gesamten Sektors durchaus vorstellbar. Bei der Entwicklung solcher Schiffe wird sich ArianeGroups Erfahrung mit Tankstrukturen in Leichtbauweise und Anti-Sloshing-Systemen (Schwappschutz innerhalb von Großbehältern) bezahlt machen. Viele Staaten werden möglicherweise beabsichtigen, diesen Energieträger zu importieren, was Seefahrzeuge dieser Art unabdingbar macht.

Als drittes Entwicklungsfeld für Flüssigwasserstoff gilt der Güterverkehr auf der Straße. Auch hier ist man auf der Suche nach Technologien, mit Hilfe derer die derzeitige Autonomie der LKWs teilweise erhalten werden kann.

Man geht davon aus, dass sich die europäische Nachfrage nach flüssigem Wasserstoff in den genannten Anwendungsbereichen alle fünf Jahre vervierfachen wird.

 

Was genau macht ArianeGroup auf diesem Gebiet?

Raumfahrttechnologien werden von ArianeGroup hinsichtlich Leistung, Ausdauer und Wettbewerbsfähigkeit an die neuen Erfordernisse von Luft- und Landverkehr angepasst.

Für jeden einzelnen Marktbereich des Schwerlastverkehrs fokussiert ArianeGroup sich auf drei Schlüsselsegmente. Dazu zählen Bodeninfrastrukturen und Bordausrüstungen ebenso wie Dienstleistungen, darunter Testmaßnahmen und diverse Projektstudien.

ArianeGroup ist in der Lage, Materialien zu charakterisieren und Ausrüstungen sowie Vertriebsarchitekturen zu konzipieren. Das Unternehmen kann darüber hinaus technologisch ausgefeilte Einzelteile herstellen, testen und qualifizieren und die Gesamtheit der Systeme implementieren, ohne dabei die Sicherheit von Personen und Gütern als zentrales Anliegen zu vernachlässigen.

ArianeGroup verfügt über die erforderliche Fachkenntnis hinsichtlich Engineering und Umsetzung sowie über die für den Ausbau der Nutzung von Flüssigwasserstoff nötigen Industrie- und Prüfanlagen. Die Kompetenzen des Unternehmens decken den gesamten Produktlebenszyklus ab. Sie umfassen Speicherung, Vertriebskanäle, Bevorratung, Verbrennung ebenso wie zugehörige Ausrüstungen und transversale Dienstleistungen. Zu letzteren zählen beispielsweise Materialcharakterisierung und Security-Management.

ArianeGroup betreibt mit seinem Standort Vernon in der Normandie europaweit das größte Zentrum für kryogene Testverfahren (Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Methan in ihrer flüssigen Form).

ArianeGroup arbeitet unter anderem mit Unterstützung der französischen Zivilluftfahrtbehörde (DGAC) sowie der Unternehmen Airbus und Safran. Diese Kooperation betrifft die Entwicklung eines Wasserstoffsystems zur effizienten Versorgung von Bordausrüstungen und Flugzeugtriebwerken.

Das Konzept eines zum Antrieb einer Flugzeug-Gasturbine geeigneten Wasserstoffaufbereitungssystems wurde bereits Mitte 2023 durch das vom französischen Programm für Zukunftsinvestitionen unterstützte Projekt Hyperion unter Mitwirkung von Airbus und Safran mit Erfolg getestet

© AIRBUS S.A.S. 2022

Bezüglich der zugehörigen Infrastruktur hat ArianeGroup im Rahmen des Airbus-Demonstrationsprogramms für emissionsfreie Flugzeuge einen Vertrag über die Bereitstellung der Infrastruktur zur Betankung von Flugzeugen mit Flüssigwasserstoff unterzeichne.

Im Bereich Seeschifffahrt hat sich ArianeGroup dem Konsortium Elemanta H2 angeschlossen. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung der multifunktionalen Power Barge, die große Schiffe mit grünem Strom und Wasserstoff versorgen und deren Schadstoffemissionen während der Hafenaufenthalte um mehr als 80 % reduzieren soll.

Die Dekarbonisierung des Schwerverkehrs ist hier erst der Anfang. Das Abenteuer geht weiter! ArianeGroup beweist Engagement, indem es seine wertvolle Expertise im Bereich Raumfahrt in den Dienst der Energiewende stellt.

Time to boost liquid hydrogen!