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Das Fabrikarium hält, was es versprochen hat 19.11.2019 |  4 Minuten

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Mitte Oktober im Innovation Hangar von Les Mureaux. Dreißig Mitarbeiter von ArianeGroup und fünfundzwanzig Freiwillige des Verbands My Human Kit aus Rennes entwerfen, entwickeln und fertigen Objekte, die auf die spezifischen Bedürfnisse von fünf Menschen mit Behinderungen zugeschnitten sind.


Nach 3 Tagen können zum Abschluss des Fabrikariums fünf innovative Prototypen vorgestellt werden. Ein „Fabrikarium“ ist ein für einen kurzen Zeitraum eingerichteter digitaler Workshop zum Thema Behinderung und Innovation.

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Hervé Gilibert CTO der ArianeGroup

Die Ergebnisse dieser Ausgabe des Fabrikariums haben alle unsere Erwartungen übertroffen. Unsere Ingenieure und Techniker haben unglaubliches Engagement, Kreativität und Genialität bewiesen. In nur drei Tagen konnten sie Probleme von Menschen mit Behinderungen besser verstehen lernen und  Entwürfe und Prototypen auf hohem technologischen Niveau präsentieren. Bewundernde Blicke und strahlende Augen bei der Abschlusspräsentation haben für sich gesprochen! “ 

Ähnlich den Hackathons ist das Fabrikarium ein Workshop für digitale Fertigung und digitales Prototyping. Sein Ziel es ist, die Erfindung, Herstellung und Dokumentation technischer Hilfsmittel für Behinderte zu beschleunigen. Alle dabei erarbeiteten Lösungen sind in der Regel einfach und kostengünstig. Sie lassen sich leicht nachbauen, da ihre Dokumentation auf der Website des Verbands als Open Source bereitgestellt wird. Wer sich für ein Objekt interessiert, kann es anhand der Online-Dokumentation  in jedem FabLab erstellen oder weiterentwickeln.

Dieses Fabrikarium in Les Mureaux wurde auf Initiative von François Le Berre und Fanja Rabiazamaholy organisiert. Fünf multidisziplinäre Teams, Mitarbeiter von ArianeGroup und 25 „Macher“ (in der Sprache der Start-ups für diejenigen, die etwas umsetzen) des Verbands My Human Kit arbeiteten an fünf Projekten zur Entwicklung von Prototypen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in den Teams ausgelegt sind.

Drei Tage lang arbeiteten sie an Alltagsproblemen und entwickelten fünf Innovationen:

​« Magic joystick »

Ein an alle Kräfte angepasster Joystick. Mit ihm kann Jonathan, der an Myopathie erkrankt ist, Videospiele mit dem Joystick seines Rollstuhls spielen.

​« Déclic »

Eine Maus, die am Arm von Nicolas befestigt wird, damit er nach einer Handamputation am Computer zeichnen kann.

« Wi-canne »

Ein elektronischer Blindenstock, der dem sehbehinderten François hilft, Hindernisse zu erkennen, selbst wenn diese in der Höhe liegen.

« Ariane roule »

Ein Dreirad aus einem recyceltem Fahrradmotor, das es Adamou mit Polio leichter macht, sich fortzubewegen.

« Gantelet »

Ein multifunktionaler Handschuh, der an die Agenesie (Fehlbildung der Hand) von Solène angepasst ist und für alltägliche Gesten geeignet ist.

Die Teams tauschten sich aus, testeten und suchten gemeinsam nach Lösungen für die erkannten Probleme. Am Anfang standen viele Ideen, einige mussten verworfen werden, weil sie zu aufwändig waren, andere hingegen führten dank 3D-Druckern, Schweißarbeiten usw. schließlich zu Prototypen. 

Nach drei Tagen präsentierten Menschen mit Behinderungen sehr bewegt die Prototypen, die ihren spezifischen Bedürfnissen entsprechen, und erklärten den unmittelbaren Zweck dieser Objekte. Es folgte eine Mischung aus Applaus, Emotionen und sogar Tränen.

Nicolas Huchet Mitbegründer des Verbands My Human Kit

Dieses Fabrikarium kombiniert das Fachwissen führender Ingenieure mit der Kreativität der unkomplizierten Innovation der Macher „

Den Teilnehmern von ArianeGroup an den Standorten Les Mureaux, Vernon und Vert-le-Petit ermöglicht die Mitarbeit an einem solchen Projekt, das gewohnte berufliche Umfeld zu verlassen, die Atmosphäre der Start-ups zu entdecken, als Team zu arbeiten und ein wunderbares menschliches Abenteuer zu erleben! 

Darüber hinaus wird das Ziel erreicht, den Mitarbeitern des Unternehmens die Kultur der Zusammenarbeit, die digitale Fertigung und nicht zuletzt eine andere Wahrnehmung von Behinderung näherzubringen. Diese Veranstaltung ist Teil eines nachhaltigen Innovationsansatzes, einem Schlüsselelement unserer CSR-Politik*.

Die Initiative zielte auch darauf ab, die Diversity-Politik des Unternehmens zu unterstützen: Behinderung – wir alle können etwas tun!
Philippe Pastor DRH der ArianeGroup

Die Mobilisierung der Mitarbeiter im Rahmen des Fabrikariums ist ein verbindendes Ereignis, das es jedem ermöglicht, zu handeln, um die Wahrnehmung von Behinderungen zu ändern und damit zur Integration und Unterstützung unserer behinderten Kollegen am Arbeitsplatz beizutragen.“

Gilles Fonblanc General Secretary der ArianeGroup

Herzlichen Glückwunsch an das Fabrikarium, das eines der Ziele unserer Strategie der sozialen Verantwortung perfekt veranschaulicht: nachhaltige Innovationen zu fördern. Hier geht es darum, durch die Nutzung unserer Innovationskraft zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen aller Mitarbeiter einen positiven Kreislauf zu schaffen. „