Wie werden die Ariane 6-Raketen gebaut?

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Du kannst dir sicher vorstellen, dass der Bau einer Rakete kompliziert und technisch aufwändig ist. Für die neue Ariane 6-Rakete hat ArianeGroup  sogar neue Werke gebaut und setzt neue Technologien wie 3D-Druck ein.

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Was ändert sich zwischen Ariane 5 und 6?

Eine neue Rakete geht immer mit Innovationen einher. Und davon hat die Ariane 6 jede Menge auf Lager. Die erste kannst du leicht mit bloßem Auge erkennen: Die Rakete kann nun 2 oder 4 Booster verwenden. Das sind diese riesigen, mit Pulver gefüllten Zylinder, die beim Start enorme Mengen an Flammen und Dampf freisetzen. Da sie größer und leistungsfähiger sind die vorherigen Versionen, kann die Ariane 6 mehr und schwerere Satelliten transportieren als die Ariane 5. Und das ist noch nicht alles. Das Triebwerk der Oberstufe wurde verbessert und lässt sich nun bis zu viermal wiederzünden. Und das ändert vieles. Die Ariane 6 ist jetzt wie ein Bus, der im Weltraum viermal anhalten kann, um die Satelliten nach und nach aussteigen zu lassen, anstatt sie alle zusammen an der Endstation abzusetzen…

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Wo werden Raketen gebaut?

Zunächst muss man wissen, dass es nicht nur ein einziges riesiges Werk gibt, in dem die Ariane-Raketen gebaut werden. Vielmehr sind mehrere Standorte in ganz Europa verteilt und auf die Herstellung jeweils verschiedener Raketenteile spezialisiert. Zum Beispiel gibt es das Werk in Bremen in Deutschland, wo die Oberstufe hergestellt wird. Das Vinci-Triebwerk, mit dem diese Stufe ausgestattet ist, wird in Vernon in Frankreich zusammengebaut, viele Teile davon kommen wiederum aus Ottobrunn in Deutschland. Dann gibt es auch das Werk in Les Mureaux bei Paris (Frankreich), das auf die Hauptstufe der Rakete spezialisiert ist. 

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Mithilfe des in Vernon hergestellten Vulcain-Triebwerks und der Booster kann sich die Ariane 6 der Erdanziehung entreißen und in den Weltraum fliegen. Es dauert etwa sechs Monate, um eine einzige Hauptstufe zu bauen. Aber um den Vorgang zu beschleunigen, haben wir fünf verschiedene Stationen eingerichtet. Im Laufe ihrer Konstruktion wandert die Stufe von Station zu Station, bis sie schließlich das Werk verlässt. Dank dieser Technik können mehrere Stufen gleichzeitig gebaut werden. Die Stufe wird dann zusammen mit den anderen Teilen aus ganz Europa mit dem Frachtschiff Canopée nach Kourou in Französisch-Guayana transportiert, wo die Endmontage der Rakete in etwa 12 Tagen erfolgt. Jetzt muss sie nur noch abheben und bis zu den Sternen fliegen. 

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Neue Technologien

Als ich dir vorhin sagte, dass unsere Werke auf dem neuesten Stand der Technik sind, habe ich kein bisschen geflunkert. Diese Technologien sind so modern, dass sogar die Werkzeuge miteinander vernetzt sind, um jedes noch so kleine Problem zu erkennen. Aber eine Neuheit, die dir besonders gefallen wird, ist der 3D-Druck, mit dem man sehr schnell maßgeschneiderte, manchmal sehr große Teile herstellen kann. Bei der Ariane 6 können mit einem 3D-gedruckten Bauteil mehrere alte Teile ersetzt werden. Dabei handelt es sich um eine der Neuheiten, die sich ArianeGroup ausgedacht hat, um ihre Raketen kostengünstiger herstellen zu können. 

So, jetzt weißt du mehr darüber, wie wir unsere Raketen bauen!