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Erfolgreicher Abschluss des Projekts Aurora: Studierende testen selbst entwickelten Raumfahrtantrieb 05.05.2022 |  3 Minuten

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ArianeGroup unterstützt ein zukunftsweisendes Projekt, in dem ein Studententeam der französischen Hochschule für Raumfahrttechnik ESTACA ein Flüssigkeitsraketentriebwerk im 3D-Druck entwickelt, hergestellt und getestet hat. Mit Erfolg!

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    Das ESTACA-Team und seine Betreuer

    Am ArianeGroup-Standort Vernon konnte ein außergewöhnliches, von einer Gruppe junger Raumfahrtenthusiasten initiiertes Vorhaben kürzlich mit beeindruckendem Erfolg abgeschlossen werden.

    Alles begann 2018, als der Startschuss zum Projekt Aurora Liquid Engine hinsichtlich der Entwicklung, Fertigung und Testung eines Flüssigkeitsraketenantriebs mit geringer Schubkraft durch ein Team von Studierenden der Fachrichtung Raumfahrt der französischen Ingenieurschule ESTACA fiel.

    Das ehrgeizige Ziel des Projekts Aurora umfasste die Gesamtheit aller Entwicklungsstufen eines Flüssigkeitsantriebs (Flüssigsauerstoff/Jet-A1), und zwar von sämtlichen vor Fertigung der Triebwerksteile und des geeigneten Prüfstands erforderlichen Untersuchungen bis hin zu den Testzündungen.

    ArianeGroup hat das Projekt mit vollem Eifer begleitet und stand dem Team im Rahmen der Antriebstests in der Niederlassung von ArianeGroup in Vernon mit geballtem Technik-Know-how zur Seite.

    Testvorrichtung – Prüfstand Befüllsystem LOX 1 – vor Zündung 1 

     

     

    Die Studierenden wollten beweisen, dass es durchaus möglich ist, ein leistungsstarkes und gleichzeitig kostengünstiges Triebwerk innerhalb eines kurzen Zeitraums zu fertigen, und nutzten zu diesem Zweck ein höchst innovatives Verfahren: den 3D-Metalldruck. Tatsächlich entstand Aurora aus einem einzigen in 3D gedrucktem und von einem der Projektpartner, dem Spezialunternehmen AddUp Solutions, bereitgestellten Stück Metalllegierung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bearbeitungsverfahren, bei denen Raumfahrtantriebe aus unzähligen Einzelteilen bestehen, die mit viel Aufwand zusammengefügt werden müssen, bietet der im Rahmen des Aurora-Projekts gewählte Ansatz mehrere Vorteile: Gewichtsreduzierung, Geometrie-Optimierung, Verkürzung der Produktionszeit, Erhöhung der Widerstandsfähigkeit durch den Wegfall von Befestigungen und Schweißstellen usw.

    Triebwerk bereit 1 – vor Zündung 1

     

     

    Im Hinblick auf Entwicklung und Fertigung schien Aurora die an Antriebssysteme der Raumfahrt gestellten aktuellen und künftigen Erfordernisse zu erfüllen. Blieb die Frage, ob Aurora auch einsatzfähig ist?

    Um dies zu überprüfen, hat das Aurora-Team einen kompakten Aufbau entwickelt, der Antrieb, Sensoren, Tanks und Zündvorrichtung aufnehmen und auf den Prüfständen von ArianeGroup in Vernon an ein Prüf- und Steuersystem angeschlossen werden konnte.

    Hochkonzentrierte Teams vor dem ersten Teststart

     

    Aufgrund der Covid-19-Pandemie musste das Projekt während einiger Zeit auf Eis gelegt werden. Im Februar dieses Jahres konnten die Studierenden dann ihren Antrieb letztendlich binnen einer Woche auf dem ArianeGroup-Testgelände mit zwei 5-Sekunden-Starts einer Testung unterziehen. Damit konnte die Bauweise von Prüfstand und Motor bestätigt werden.

    Die Testergebnisse werden nun mit Hilfe von Datenanalyse und Motorschnitten ausgewertet.

     

    Hier finden Sie die Videos zu den Tests

    Weitere Videoaufnahmen der beiden Testzündungen finden Sie hier: 

    Details zum Projektteam Aurora Liquid Engine finden Sie unter der Website und auf der Facebook-Seite

     

     

    ArianeGroup ist sehr stolz, bei diesem Projekt mitgewirkt zu haben. Gratulation an das Aurora Liquid Engine Team!