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Spricht man heute von Schablonenkunst, kommt man am Künstler C215 und seiner Pariser Street Art nicht mehr vorbei. Seine Arbeiten im öffentlichen Raum zeigen häufig Porträts von Mensch und Tier
Nachdem ich längere Zeit Verschiedenstes ausprobiert hatte, war die Entdeckung dieses Mediums für mich tatsächlich eine Art Durchbruch. Plötzlich hatte ich im wahrsten Sinn des Wortes etwas, wonach ich mich richten konnte, einen Rahmen. Eine Schablone hat Konturen und ist innen hohl. Danach war nichts mehr wie vorher, denn auch ich selbst bekam dadurch Struktur.
Da ich stets das Spektrum meines Schaffens zu erweitern suche, interessieren mich die Aspekte Weite und Freiheit. Mit meinem Ariane-Projekt konnte ich meine Vorstellungen umsetzen. Ich wollte Grafik und Technologie beiseite lassen. So sind zwei emotionsgeladene, am Menschen orientierte Plastiken entstanden.
Meine einzigen Werkzeuge hier waren Schablone und Spraydose. Im ersten stark von der Volkskultur geprägten Bild fliegt die Ariane 6 durchs All. Meinen Stil wollte ich hier an jenen französischer Comics anlehnen. Die Abbildung des Starts der Ariane 5 entstand hingegen unter dem Motto maximale Abstraktion. Dabei stand nicht die Rakete selbst im Mittelpunkt, sondern die Inszenierung ihres Antriebssystems.
Ja, das stimmt. Im Rahmen einer großen Ausstellung im Pariser Luft- und Raumfahrtmuseum habe ich rund dreißig maßgeblich an der Entwicklung der Luft- und Raumfahrt beteiligte Persönlichkeiten als Street Art portraitiert. Meine Werke in den Straßen von Le Bourget reichen von De Vinci bis zu Thomas Pesquet und sind eine Hommage an diese PionierInnen.
Das Thema Raumfahrt weckt meinen ausgeprägten Forschergeist. Der „Geschichte der Wissenschaft“ (E=MC215) und der „Automobiltechnik“ (Saga Mécanique) mit ihren prominenten Akteuren habe ich ebenfalls Werksreihen gewidmet. Durch die Zusammenarbeit mit ArianeGroup fühlte ich mich zurückversetzt in meine Auseinandersetzung mit „Star Wars“ und „Star Trek“.
Die Branche lässt Träume in greifbare Nähe rücken und weitet unsere Perspektive. Das Streben nach dem scheinbar Unmöglichen lässt uns über unsere Grenzen hinauswachsen. Ohne die Raumfahrt wären wir unzähliger Möglichkeiten beraubt.
Idealerweise wäre das etwas in Verbindung mit dem Menschen. Am liebsten würde ich eines meiner Werke ins All senden bzw. ein Bild oder eine Skulptur auf dem Mond platzieren. Das wäre das Nonplusultra.