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Das Schiff für den Transport der Ariane 6 hat Flügelsegel
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Die neue Ariane 6-Rakete wird bald an den Sternen vorbeiziehen… aber diesmal sind es Seesterne! Die Ariane 6 wird an Bord von Canopée geladen, einem riesigen Schiff, das die Rakete quer über den Atlantischen Ozean nach Französisch-Guayana bringt. Dort wird sie dann ins All starten. Du wirst sehen, dass es sich bei der Canopée um ein wirklich ungewöhnliches Boot handelt.
@ArianeGroup
Ein Frachter mit Segeln
Canopée ist ein besonderes Schiff für den Transport der Raketenteile. Es kann sowohl Wind als auch Treibstoff nutzen, um vorwärts zu kommen. Das ist etwas völlig Neues! Sechs Jahre lang haben mehrere hundert Personen hart gearbeitet, um dieses Schiff zu konstruieren. Um dir eine Vorstellung von seiner Größe zu geben: Es ist 121 Meter lang, das entspricht der Länge von zehn aneinandergereihten Bussen. Beeindruckend sind seine Segel, die wie riesige Flügel aussehen. Durch sie kann sich das Schiff mit der Kraft des Windes fortbewegen. Experten arbeiten seit langem daran, derart große Schiffe zu bauen, die möglichst umweltschonend fahren können. Canopée wird allen beweisen, dass es möglich ist.
Ganz besondere Segel
Canopée wurde von mehreren Unternehmen in ganz Europa gebaut. Die Endmontage hat in Polen stattgefunden. Für die Segel war eine französische Firma zuständig. Das französische Unternehmen Ayro hat vier Segel entworfen, die Oceanwings® heißen und eigens für Canopée entwickelt wurden. Diese Segel sind höher als ein zehnstöckiges Gebäude. Sie können sich um die eigene Achse drehen, um immer gegen den Wind zu stehen, und lassen sich automatisch absenken. Berechnungen zeigen, dass sie doppelt so leistungsstark sind wie herkömmliche Segel, sodass Canopée mit den Flügelsegeln genauso schnell fahren kann wie mit seinen Motoren. Das ist praktisch für die zehn Hin- und Rückfahrten zwischen Europa und Französisch-Guayana, die Canopée jedes Jahr durchführen muss, um die Ariane 6 zu transportieren.
Über die Weiten des Ozeans
Im Dezember 2022 absolvierte Canopée seine erste Hin- und Rückfahrt ab Rotterdam (Niederlande). Bei dieser Fahrt ging es darum, die beste Seeroute über den Atlantik zu finden und zu prüfen, ob das Schiff problemlos in die verschiedenen Häfen einfahren kann. Insgesamt benötigte es 27 Tage, um sein Ziel – den Hafen von Pariacabo in Französisch-Guayana – zu erreichen. Zuletzt fand im Hafen von Bordeaux in Südwestfrankreich die offizielle Schiffstaufe von Canopée statt. Dann fuhr das Schiff zum Hafen von Bremen in Norddeutschland, um Ladevorgänge zu testen. Es war ein schöner Erfolg, der die Bordbesatzung motiviert hat. Sie alle warten jetzt nur noch darauf, dass Canopée mit der Ariane 6 in See sticht.
@ArianeGroup