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Ist die Rakete aus „Over the Moon“ denn überhaupt flugtauglich?

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Im Namen all ihrer jungen Fans hat ArianeGroup beim Experten nachgefragt, ob man sich seine eigene Rakete basteln kann.

Im neuen Netflix-Animationsfilm baut sich das kleine Mädchen Fei Fei, welches ein Faible für Astronomie und Technik hat, seine eigene Minirakete. Sie will zum Mond fliegen und der Welt beweisen, dass es die sagenhafte chinesische Mondgöttin Chang’e wirklich gibt.

Die junge Heldin liebt Mechanik und stellt eine Vielzahl von Prototypen mit Knallkörperantrieb her. Aber ist es überhaupt möglich mit einer Kombi aus einem Schlauch und Knallkörpern in den Himmel aufzusteigen?

Unser Flugtechniker Arnaud hat die Antwort:

Tolle Idee, die aber leider einen Haken hat:  Die Erdanziehungskraft bewirkt, dass alle Körper Richtung Erdmittelpunkt fallen. Um sie zu überwinden braucht man eine ganze Menge Energie. Vielleicht könnte Fei Fei mit Hilfe einer großen Menge von Miniraketen abheben. Dann wäre sie aber sprichwörtlich am Boden ihrer Rakete festgeklebt! Auch wenn es so ein Feuerwerkskracher in sich hat, ist er leider keine wirklich gute Idee.

Die Booster der Ariane-Rakete funktionieren prinzipiell wie riesige Knallkörper, nur dass sie nicht als Feuerwerk enden!

Fei Feis erste Versuche sind nicht besonders erfolgreich. Um den Weltraum zu erforschen, braucht es schon ziemlich viel Ausdauer.

Die kleine Heldin macht sich infolgedessen auch die Magnetkraft einer Rampe zunutze, um ihre Kaninchenrakete ins All zu schleudern, so als käme der Schwung aus einer Achterbahn. Würde das auch im wahren Leben klappen?

Arnaud meint dazu:

Manchmal verwendet man diese tolle Methode bei kleineren Raketen, wie etwa beim Start von Drohnen, die ganz von selbst fliegen. Im Film kann man sehen, dass damit beispielsweise ein Zug ganz einfach in Bewegung versetzt werden kann. Im Vergleich zu Knallkörpern sind Magneten eindeutig die bessere Lösung, da mit ihrer Hilfe die Geschwindigkeit langsam zunimmt und Spitzenwerte erreicht werden können.

Große Raketen haben ein enormes Gewicht und es braucht Unmengen an Energie, damit sie abheben. Platziert man unheimlich viele Magneten entlang einer Schienenstrecke, kann man dadurch problemlos Züge zum Fahren bringen, Kleinflugzeuge in die Luft katapultieren oder Autos über eine bestimmte Strecke lenken. Für einen Raketenstart reicht es aber nicht aus.

„Over the Moon“ hat dennoch unzählige Wow-Momente für unsere jungen Weltraumfans auf Lager.

Bis echte Raketen in greifbare Nähe rücken gibt es für alle Raketenbastler zum Probieren vorerst die ArianeGroup-Papierrakete.

(Fotografien © Netflix)