Jahresrückblick 2023 28.12.2023 |  5 Minuten

Vom Traum zur Realität. Dies war der Wunsch von Nicolas Giraud, dem Regisseur des Films „Der Astronaut", der am 15. Februar 2023 in die Kinos kam. Es war eine einzigartige Gelegenheit für das Publikum, in die Welt der Raumfahrt einzutauchen und einen Blick hinter die Kulissen des ArianeGroup-Standorts Vernon zu werfen, wo ein Teil des Films gedreht wurde. Damit Jim seinen Traum verwirklichen und den ersten bemannten Amateurflug erleben kann, wurde der Realismus so weit getrieben, dass neben Nicolas Giraud, Mathieu Kassovitz und Hélène Vincent zwölf ArianeGroup Mitarbeiter als Statisten mitspielten. Vom Weltraum träumen und seine Leidenschaft weitergeben. Mit dieser Zusammenarbeit greift ArianeGroup nach den Sternen - und wird zum Kinostar.

© Nord-Ouest Films, Orange Studio, Artémis Production, Frères Zak

Anlässlich der Deep Tech Days, die sich mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts beschäftigen, nahm ArianeGroup am Hello Tomorrow Global Summit teil, der am 9. und 10. März 2023 in Paris stattgefunden hat. Zwei Tage lang präsentierten ArianeGroup und Safran ihre gemeinsamen Ambitionen, Wasserstoff als relevante Lösung für eine emissionsfreie Zukunft zu zu entwickeln. Dieses Vorhaben offenbart sich im Projekt „H2 explore", das darauf abzielt, Kooperationen mit Startups zu identifizieren und aufzubauen, die für die Zukunft der Raumfahrt äußerst vielversprechend sind.

@ArianeGroup – Hello Tomorrow Global Summit

Am 14. April 2023 begann eine lange Reise. Die Ariane 5 startete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou und führte die Raumsonde JUICE der Europäischen Weltraumorganisation ESA an Bord. Es war ein erfolgreicher Start, der die erste europäische Sonde zur Erforschung des Jupitersystems - das sie 2031 erreichen wird - auf ihren Weg brachte. Dies war insbesondere möglich dank ihres Antriebssystems, das von den ArianeGroup Teams in Deutschland entwickelt wurde. Sobald JUICE in der Peripherie von Jupiter angekommen ist, wird sie drei seiner Eismonde - Europa, Ganymed und Callisto - genau beobachten und versuchen, zwei grundlegende Fragen zu beantworten: Was sind die Bedingungen für die Bildung von Planeten und die Entstehung von Leben? Wie funktioniert das Sonnensystem?

©ESA ©CNES ©ARIANESPACE

12:14 Uhr und 29 Sekunden UTC. Auf die Sekunde genau. Der Start der ESA-Sonde JUICE zu den Eismonden Jupiters war ein Erfolg, aber er erforderte eine besondere Flugbahn, deren Zeitfenster auf die Sekunde genau berechnet wurde. Die Sonde musste pünktlich starten, um die Gravitationshilfen - in diesem Fall die Erde, den Mond und die Venus - zu nutzen, die für das „Katapultieren" in das Jupitersystem notwendig sind.

©2023 ESA-CNES-ARIANESPACE / Optique vidéo du CSG - JM GUILLON

ArianeGroup besitzt und betreibt das größte europäische Netz von optischen Beobachtungsstationen, die über die ganze Welt verteilt sind. Dieses System liefert hochpräzise Positionierungs- und Orbitographie-Daten von Weltraumobjekten, damit Kunden ihre Satelliten vor möglichen Kollisionen, Interferenzen oder unerwünschten Besuchen schützen können. Um die Erweiterung der Kapazitäten seines Netzwerks zu betonen, trägt GEOTracker® nun den Namen Helix. Dieser neue Name signalisiert die Ausweitung des Weltraumüberwachungsdienstes auf niedrige und mittlere Umlaufbahnen, bei Tag und Nacht und mit höherer Genauigkeit, ergänzend zur geostationären Umlaufbahn, die seit 2011 genutzt wird.

117. Das ist die Anzahl der Ariane-5-Trägerraketen, die nacheinander auf der Startrampe des Weltraumbahnhofs Kourou ihre Position eingenommen haben, um sich dann der Erdanziehungskraft zu entziehen. Während am 5. Juli 2023 diese Parade ein Ende nahm, stellt der Flug VA261 den krönenden Abschluss dieser Erfolgsgeschichte dar. Es war ein deutsch-französischer Erfolg für die Ariane 5, die den deutschen Kommunikationssatelliten Heinrich-Hertz und den französischen militärischen Telekommunikationssatelliten SYRACUSE 4B an Bord mitführte. Siebenundzwanzig Jahre Erfahrung werden der Trägerrakete zugute kommen, die sich anschickt, die Nachfolge der Ariane 5 anzutreten: Ariane 6.

©2023 ESA-CNES-ARIANESPACE / Optique vidéo du CSG - P PIRON

Herschel & Plank, ATV, BepiColombo, ARD, Galileo, JWST, JUICE, Rosetta. 8 Missionen, die keineswegs zufällig ausgewählt wurden. 8 Missionen mit dem gewissen „Etwas“. Denn sie haben weiter hinaus gezielt, mehr Satelliten oder mehr Gewicht an Bord transportiert, außerordentlich „nützliche“ Nutzlasten ausgesetzt... und das oft zum ersten Mal. Im August lässt die ArianeGroup-Serie „Eine einzigartige Rakete und ihre legendären Missionen" diese Errungenschaften Revue passieren, die dazu beigetragen haben, die Legende der Ariane 5 zu schreiben. Die beste Art, ihre unglaubliche Karriere nach dem letzten Start zu würdigen.
©BEPICOLOMBO

Im September wurden zwei besonders wichtige Tests für die Ariane 6 erfolgreich abgeschlossen. Der erste fand am 1. September auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen, Deutschland, statt, wobei ein neuer erfolgreicher Zündtest der Oberstufe der Trägerrakete durchgeführt wurde. Der zweite fand am 5. September auf dem Ariane-6-Startplatz in Kourou, Französisch-Guayana, statt, wo die Hauptstufe im Rahmen der sogenannten kombinierten Tests ihren ersten Zündtest absolvierte.
©2023 ESA-CNES-ARIANESPACE / Optique vidéo du CSG - S MARTIN

Die Demonstratoren Prometheus® und Themis sollen die Wiederverwendungstechnologien in Europa entwickeln und haben große Fortschritte am ArianeGroup-Standort Vernon verzeichnet. Im Rahmen der jüngsten Tests des Prometheus®-Triebwerks am Demonstrator Themis für eine wiederverwendbare Raketenstufe wurde das Triebwerk gezündet und 30 Sekunden lang betrieben. Der Bau einer kompletten Stufe, die mit flüssigem Sauerstoff und Biomethan funktioniert, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu wiederverwendbaren europäischen Trägerraketen.

Am 18. November 2023 führte die französische Wehrbeschaffungsbehörde (DGA) mit Unterstützung der Teams von ArianeGroup den ersten erfolgreichen Flugtest einer M51.3-Rakete auf der ballistischen Startbasis in Biscarrosse im Südwesten Frankreichs durch. Dieser Qualifikationsflug bildet den erfolgreichen Abschluss der Entwicklung der M51.3, einem wichtigen Schritt im Rahmen der inkrementellen Weiterentwicklung der M51-Rakete. Als industrieller Hauptauftragnehmer für das Raketensystem M51 im Auftrag der französischen Wehrbeschaffungsbehörde DGA ist ArianeGroup für den gesamten Lebenszyklus des Systems verantwortlich, von der Konzeption bis zum Abbau. Die M51-Rakete wurde für den Start von den französischen Atom-U-Booten SNLE entwickelt und ist ein wesentlicher Bestandteil der ozeanischen Abschreckung Frankreichs. ArianeGroup ist das einzige europäische Unternehmen, das in der Lage ist, diese Art von Rakete zu konzipieren, zu entwickeln und herzustellen, die Leistung, Präzision und Zuverlässigkeit auf demselben Niveau wie die Ariane-Trägerrakete vereint

©DGA - Essais de missiles Sites Landes

Die Ariane 6 ist von aerothermodynamischen Einschränkungen, Leistungsanforderungen und dem ständigen Streben nach Leistungsverbesserung geprägt, und keines ihrer Merkmale wurde dem Zufall überlassen. Von der Anzahl der Booster über die Länge de Nutzlastverkleidung bis hin zur Farbe des Rumpfes - jedes Element der Ariane 6 ist sorgfältig durchdacht, um das perfekte Gleichgewicht zwischen Form und Funktion, Modularität und Flexibilität zu erreichen. Aus all diesen Anforderungen ergibt sich eine gewisse Form von Schönheit, Symbol für das europäische Know-how. Ein kurzer Überblick über einige Anforderungen, die das ästhetische Erscheinungsbild der Ariane 6 beeinflusst haben.